Zur Erinnerung

an meine Schwester Sr. Felicitas

In ewiger Liebe hat uns

der Herr angenommen,

Von der Erde erhöht

hat er uns voll

Erbarmen

an sein Herz gezogen.

 

Diese christlichen Worte hatte  sich meine Schwester, die ja Nonne war, auf ihren Totenzettel gewünscht.

 

   

(St. Clemens, Foto: Begräbnishilfe Pohlmann, Telgte)

 

 

 

 

Eine Wand ihres Zimmers im Altenheim war so geschmückt, wie das nebenstehende Foto zeigt. Wenn meine Schwester in ihrem Bett lag - die letzten Monate ihres Lebens war das immer häufiger den ganzen Tag über-, konnte sie diese Wand gut sehen, da dorthin das Fußende ihres Bettes ausgerichtet war.

Das Foto ganz links zeigt die Begründerin ihrer religiösen Gemeinschaft, rechts ist ein gemaltes Bild von Christus. Der Rosenkranz war meiner Schwester während ihrer Krankheit von einer Ordensgemeinschaft junger Nonnen übergeben worden, die sich in Telgte niedergelassen hatte und sie mehrmals im Altenheim besuchte.

 In Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied von

 

meiner Schwester

 

 Sr. Felicitas Kerkhoff

 

7.11.1926 -- 29.12.2017

 

 

 

 

 

Auf dem Friedhof liegt meine Schwester Felicitas neben den anderen Ordens-schwestern

 In Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied von

 

meiner Schwester

 

 Sr. Felicitas Kerkhoff

 

7.11.1926 -- 29.1.2017

 

 

   

 

Ich sage dir Adjeu, holde Schwester!

Aus dem Leben meiner älteren Schwester Sr. Felicitas (91)

von Winfried Kerkhoff

- Meine Schwester wurde von ihren Eltern im christlichen Glauben erzogen. Ihre Kindheit verbrachte sie in Münster i. Westfalen. Sie ist mir, dem jüngstenFamilienmitglied, noch gut in Erinnerung, als wir auf der Leerer Straße in der damaligen Pfarrei St. Elisabeth wohnten.

- In den letzten Monaten des Krieges 1945 und danach war sie in einem landwirtschaftlichen Praktikum in Eggerode (zufällig auch ein Wallfahrtsort der Mutter Gottes). So konnte sie unsrer Familie mit Nahrungsmitteln unter die Arme greifen.

- Nach dem Krieg studierte sie Design nach der Schulzeit in Süddeutschland und machte Gesellenprüfung im Schneiderhandwerk. Aus dieser Zeit gibt es Zeichnungen über Pflanzen und Modelle. Wunderschön!

- Studium Berufsschule in Köln an der Uni.

- Abbruch und Weiterstudium in Münster zur Volksschullehrerin. Grund: Lebenskrise ihrer jüngeren Schwester – gemeinsames Studium.

- In Heek an der Grundschule als Volksschullehrer (so hießen die Lehrer damals) tätig. Viele Erinnerungen habe ich aus der Zeit: Es war gut, dass meine Schwester im Praktikum Plattdeutsch gelernt hatte. Die Erstklässler, die sie unterrichtete, konnten kaum deutsch sprechen, aber Plattdeutsch. Meine eigene Familie war oft mit unseren Kindern zum Nikolausumzug in Heek und anschließend bei meiner Schwester zur Nikolausfeier. In Heek entwickelte meine Schwester die erste Liebe zur Mutter Gottes in dem Wallfahrtsort Heede (Emsland). Sie hatte auch gute Verbindungen zu einem der Kinder, die die Mutter Gottes sahen. Bis zum Tod der „Seherin“. Sie muss auch damals schon die ersten Kontakte zu den Schwestern im Elisabeth-Institut in Telgte geknüpft haben.

- Sie verließ Heek, trat ein in die religiöse Gemeinschaft des Elisabeth-Institutes in Telgte, legte die Gelübde ab. Die Begründerin der religiösen Gemeinschaft lebte damals noch. Während der Zeit in Telgte war meine Schwester beruflich tätig in der Grundschule Telgte – bis zu ihrer Pensionierung. Durch ihr Gehalt trug sie zur Finanzierung des Institutes bei. Außerdem war sie wesentlich an Pflege und Sorge alter Menschen interessiert und war beteiligt an der Einrichtung einer Wohn- und Pflegestelle für alte Menschen in ihrem Hause.

Auch unsere Eltern wurden in der letzten Zeit vor ihrem Tode von meiner Schwester betreut.

- 2013 erkrankte meine Schwestwr Felicitas schwer. War Wochen im Krankenhaus und in der Rehabilitation. Nachdem sie sich wieder allein im Elisabeth-Institut eingerichtet hatte, verunglückte sie,  mit der Folge von Brüchen. Nach erneutem Krankenhausaufenthalt zeigte sich, dass sie der besonderen Pflege und Versorgung dringend bedurfte. Sie wohnte ab da im Altenheim Dechaneihof St.Marien, Freckenhorst, in dem sie von dessen Pflegepersonal in vorbildlicher Weise versorgt wurde. Regelmäßig stand sie seit Jahren in der Obhut ihres Hausarztes, sie wurde im Altenheim reglmäßig physiotherapeutisch behandelt. Auch in der Zeit, als sie noch im Elisabeth-Insitut lebte, wurde sie versorgt mit manueller Therapie (Münster).

- Zusehends schwanden die Kräfte, besonders in den letzten Wochen. Kurz nach ihrem 91. Geburtstag schlief sie sanft am 29.12.2017 am Nachmittag in der Gegenwart von Pflegeschwestern und mir, ihrem Bruder, ein, der sie oft besuchte; in den letzten Monaten ihres Lebens zweimal die Woche.

Leb wohl, meine Schwester!

Meine Schwester liegt auf dem Telgter Friedhof begraben, wo auch meine Eltern bestattet wurden.

   

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